San Christobal,Galapagos,Tag 1
Obwohl übermüdet, mussten wir gestern doch noch spät nächtens einen Ankunfts- und Ankerschluck zu uns nehmen, und sind dabei irgendwie hängen geblieben. Als morgens um 6 Uhr der 1. Agent anklopft, hören wir ihn gar nicht. Erst der Wecker reißt uns 1 Std. später unsanft aus unseren Träumen. Für unser Gefühl viel zu früh, will endlich ausschlafen! Aber es hilft nix, der nächste ungebetene Gast klopft bereits an die Bordwand. Pablo, ein Agent, er will mit uns Geschäfte machen.
Nun ist es in Galapagos, wie überall in Ecuador, so, daß du deine Einklarierung nicht einfach selbst beim Hafenkapitän machen kannst. Du bekommst einen Agenten aufgezwungen, der diesen Papierkram für dich erledigt, aber dafür natürlich auch bezahlt werden will, und das nicht zu knapp. Nach einer 1/4 Sunde haben wir Pablo mühsam um gut 30% heruntergehandelt, plus einem Stamperl Rum, das er sich täglich bei uns abholen kann. Pablo rauscht ab, um alles in die Wege zu leiten und mit dem Versprechen, bald mit den Behörden zurückzukommen.
Bevor diese eintreffen, haben wir jedoch noch einen viel willkommeneren Gast an Bord. Ein Seelöwe hat es sich bereits auf unserer Badeplattform bequem gemacht und guckt uns aus süssen Knopfaugen treuherzig an. "Schnell, den Photoapparat!", diese Eile wär aber gar nicht nötig gewesen, das zahme Tier hat sich hier für den ganzen Tag eingerichtet. Wenn er nicht schläft, springt er zum Abkühlen kurz ins Wasser, aber nur hinein und sofort wieder heraus. Er muß schließlich seinen 1a Platz besetzen. Alle halbe Stunde hört man Gezänk, weil ihm ein Artgenosse den Platz streitig machen will
Rein und raus, rein und raus, das macht Spaß!# |
Ewig könnten wir diese Kerlchen beobachten, erst aber mal die Behörden. Sie kommen zu dritt an Bord, Hafenkapitän, ein Offizieller vom Nationalpark und eine Dame von der Agrarbehörde. Alle äusserst höflich, der Papierkram ist schnell erledigt, die Dame inspiziert alle Schränke und Kästchen und nimmt uns entschuldigend mit grossen Erklärungen nur die 2 Maracujas ab. Noch ein paar Stempel und Unterschriften und nach nur 20 min verlassen sie uns schon wieder mit 425,-(!!) Dollar mehr in der Tasche, einem herzlichen "Bienveniedos in Galapagos" und dem Tip, unser Dinghi besser hier nicht zu benützen und sich dafür von den
Wassertaxis für ein paar Cents fahren zu lassen.
Warum, sehen wir gleich bei unserem ersten Landfall. Ein mannloses Dinghy an der Pier wird als Spielplattform benutzt. Seelöwen springen aufs Dinghi, rutschen wieder hinunter oder versuchen sich gegenseitig hinunterzuschubsen, wie kleine Kinder. Zum Zerkugeln. Dafür würden wir auch unser Beiboot hergeben, wenn diese Clowns nicht so übel riechen würden!
Puerto Baquerizo Moreno auf der Isla San Christobal ist die Landeshauptstadt der Provinz Galapagos. Wobei wir Stadt etwas übertrieben finden, eher ein nettes sauberes Dorf mit kleinem Hafen, Fähranlegestelle und Airstrip. Einige Kioske und Restaurants können wir ausmachen und überhaupt scheint hier alles sehr gemütlich abzulaufen. Die Einwohner sind sehr kommunikativ und hilfsbereit. Eine neue schöne Promenade aus Vulkangesteinpflaster säumt das Ufer, überall sind Parkbänke aufgestellt, allerdings viele besetzt. Von Seelöwen.
Die zahmen Tiere lümmeln hier überall herum. Zwischen den Badegästen am kleinen Strandabschnitt, unter schattigen Bäumen, am Steg, Kinderspielplatz, oder gleich auf der erhöhten Rednerplattform, die eigentlich für den Bürgermeister gedacht wäre. Wenn sie nicht gerade schlafen, sind sie am rumalbern. Surfen zum 100sten mal mit einer kleinen Welle an Land, nur um sich gleich wieder auf die nächste zu flacken. Wälzen sich im Sand, spielen Fangen, im Wasser oder zu Lande, oder das Lieblingsspiel, sich gegenseitig irgendwo hinunterschubsen. Auch "Stagediving" beobachten wir. Es sieht zumindest so ähnlich aus, wenn die drolligen Viecher ihre Artgenossen nicht als ein im Sand liegendes Hindernis sehen, welches es zu umrunden gilt, sondern einfach über sie hinwegrobben.
Wir werden nicht müde, ihnen zuzusehen, aber jetzt müssen wir erst mal ein vernünftiges Internet finden (womöglich mit gutem Cafe?), um diesen Blog raufzuspielen.
Unsere weiteren Eindrücke von diesem aussergewöhnlichen Archipel könnt ihr die nächsten Tage nachlesen!
Liebe Grüße
Die Alchemisten
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