Wieder einmal typisch für uns, hatten wir bei der Einreise Probleme. Und, wieder typisch, wir konnten rein gar nix dafür. Das Problem ergab sich bei der Immigration, da die Beamtin am Flughafen in Guayaquil meinte, wir wären schon eingereist und noch immer im Lande. Dazu folgende Fakten.
Wir sind mit der ALchi am 4.3. in Bahia de Caraquez regulär eingereist und haben ein 90 Tage Visum bis 01.06. erhalten. Nach Peru ausgereist sind wir aber in den Anden an einem sehr abgelegenen Grenzübergang ohne Computeranschluß (siehe Südamerika Tour Blog). Alles legal und mit Stempel und Siegel, nur eben nicht im Computersystem. Und genau das war am Flughafen dann der Knackpunkt, weil uns die Beamtin nicht illegaler Einwanderung oder dergleichen unterstellte, sondern leider kein neues 90 Tage Visa austellen konnte, weil wir ja schon eines hatten das noch immer gültig war.
Wir sind um 16.30 gelandet und wollten um 17.40 am Busbahnhof unseren Bus nach Bahia erwischen. Nach schier endlosen Diskussionen der Immigration Beamten untereinander, wurden unsere Pässe gestempelt. Die Beamtin wollte aber noch eine Kopie machen und uns die Pässe vorne nach der Zollkontrolle aushändigen. Wir warten. Es wird immer später. Es rührt sich nix. Dann endlich kommt die Beamtin, Herwig quasi schon einen Fuß im Taxi und Veronika noch einen Fuß hinter der Zolllinie. Konversation: "Todo bien?" Todo bien!" also alles O.K. Pässe geschnappt, rein ins Taxi zum Busbahnhof, Ticket gekauft, im Dauerlauf zum Gate, rein in den Bus und dann noch 20 Minuten auf die verspätete Abfahrt gewartet. So ist es eben in Südamerika.
Ein paar Tage später entdecken wir per Zufall, das wir nur ein 7! (in Worten sieben!) Tage Visum erhalten haben bis 31.5. So eine Hexe! Also sofort zur Marina und die Ausreiseformalitäten eingeleitet. Am 31.5. stempeln wir bei der Immigration aus, am 2.6. erhalten wir die Fahrterlaubnis (Zarpe) vom Hafenkapitän und laufen am gleichen Tag noch mit dem Hochwasser um 16.30 Uhr nach Galapagos aus.
Heute sagen wir dass es eigentlich gut war, sonst säßen wir vielleicht noch in Bahia lax herum und würden dies und das noch kaufen und reparieren. Trotzdem waren die letzten Tage in Festland- Ecuador pure Hetzerei, Debattiererei, Telefoniererei, Erklärerei und Wiedererklärerei. Ein bisserl "Trinkgeld" hat dieAktion auch noch extra gekostet, weil normalerweise: zuerst Zarpe dann allesandere. Bei uns eben umgekehrt.
Die erste Nacht ist spannend wegen der Fischer, die für uns noch immer undurchschaubare Aktivitäten auf hoher See durchführen. Das ganze verläuft ungefähr so: Irgendwo, so meinen wir ist ein helleres "Mutterschiff", dann gibt es 2-3 kleine Motoerbote (Pangas, Holz mit Außenborder irgendwie Beleuchtet) die zwischen dem Mutterschiff, Blitzbojen und unbeleuchteten Zielen herumfahren. Manchmal treffen sie sich alle (vermutlich nicht zum 4er Schnappsen) und manchmal haut eines Richtung Festland oder offene See ab bis das Licht nicht mehr zum sehen ist. Kardinalfrage: Wo sind jetzt die klometerlangen Fischernetze ausgelegt? Schmecks!
Anfangs haben wir etwas stärkeren Wind von querab und das gibt gute Segelspeed. Aber leider auch etwas höhere Welle von querab und das macht das Bordleben anstrengender und ungemütlicher. Nach 2 Tagen entdecken wir auch noch Schwarzfahrer, die noch bis nächsten Tag mit uns mitfahren. Wo die zugestiegen sind konnten wir nicht feststellen. Interessant ist, dass als sich aus unserer Kombüse die vorzüglichen Düfte eines frischen gebratenen Thunfischfillets erheben, die beiden am Dach zu "diskutieren" anfangen. Während wir essen fligen beide aus um selber zu dinnieren und nach dem Abwasch konnten wir beobachten wie sie in den Landeanflug auf die Alchi enschwenkten um am Dach zu schlafen. Und zu verdauen, wie wir später feststellen sollten.
Land in Sicht! |
Die letzen beiden Tage waren perfekte Segeltage. Passender Wind, weniger Welle, Sonne, gute Speed. Pleasure Sailing! Nach 4 Tagen und 6 Stunden biegen wir auf die Hafengerade von San Critobal, Galapagos ein. Um 00.10 in der stockfinsteren Nacht. Murphy's Law für Segler: Wenn es 12 Stunden hell ist und 12 Stunden dunkel ist, kommt die Alchi sicherlich jedesmal immmer und ohne Ausnahme in der stockfinstersten Nacht an. Dank GPS, guten elektronischen Seekarten und einer Hafenbeschreibung eines Seglers auf dem Weg nach Marquesas per Funk schaffen wir aber auch diese Aufgabe und versenken unser Ankereisen in der Hafenbucht. Endlich ausschlafen!
Am nächsten Tag finden wir 8 ausgetrocknete Kalmare am ganzen Deck verstreut. Die dürften mit den Wellen, die gegen die Bordwand geklatscht sind (vor allem in den ersten Tagen) an Deck gespült worden sein. Schade, dass sie nimmer frisch sind sonst wären sie in die Menükarte aufgerückt.
Liebe Grüße
Die Alchemisten
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