Haapiti / Moorea |
Moizeid! wias dahoam so sche haßt. |
Den schönsten Ankerplatz entdecken wir an der Ostseite von Moorea, in Haapiti. Schon bei der Einfahrt durch den Pass fällt die Szenerie mit den schroffen grünen Bergen und dem Hollywood - Kircherl am Ufer auf. Der mächtige Surf seitlich vom Pass lockt die mutigsten Boarder mit ihren Brettln raus, um in halsbrecherischer Akrobatik in den übermannshohen Wellen zu reiten. Ein bisserl jucken tut's dann schon in den Beinen, wenn man den Buben so zuschaut.
Wir ankern bei 2,5m Tiefe auf weißem Korallensand, rundum das Riff, dass jeglichen Schwell absorbiert. Die Nuancen der verschiedenen Blau, die sich im Wasser und im Himmel zeigen, sind unendlich fein abgestuft und das Wasser ist kristallklar. Am zweiten Tag ist sogar noch Windstille und die Wasseroberfläche wird spiegelglatt und durchsichtig wie Glas. Zum Frühstück beobachten wir in diesem Aquarium Rochen, die sich neben der Alchi im Sand von ihren Nachtschwärmereien ausruhen. Wenn ein Gefühl mit paradiesisch beschrieben werden darf, dann erleben wir es hier im Moment am stärksten.
Moorea ist umrundet und wir sind am Weg zurück nach Tahiti. Wegen vorhergesagtem und auch eingetroffenem Schlechtwetter haben wir uns gleich nach Port Phaeton, an der Südseite zwischen den beiden zusammengewachsenen Vulkankegel Tahiti NUI und Tahiti ITI verkrochen. In diesem besonders geschützen Hafen mit guter Versorgung (Wasser zur freien Entnahme in der Werft, Supermarkt 400m, Tankstelle 400m) und angenehmer Gesellschaft (SY Odin, DE und SY Pangea, AT) haben wir auch ein bisserl die Zeit vergessen und sind länger geblieben als geplant. Jetzt sind wir wieder auf unserer Tahiti Umrundung, gegen den Uhrzeigersinn, unterwegs.
Schon kurz nach dem verlassen von Phaeton Richtung Südosten, haben wir wieder Buckelwale entdeckt. Sie schwammen auch Richtung Südosten, dem Saumriff entlang und daher konnten wir sie stundenlang beobachten. Teilweise unter Segeln gegen den Ostwind kreuzend, teilweise unter Motor. Sie haben uns aber nie richtig nahe ran gelassen. wenn wir zu nahe gekommen sind, sind sie für eine Weile abgetaucht um dann in entsprechendem Sicherheitsabstand wieder hoch zu kommen. Trotzdem eine spannende und actionreiche Sache, da wir bei den unsteten Windverhältnissen viele Manöver fahren mussten.
Fürs fotografieren haben wir auch einiges dazugelernt. Von einem in der Welle liegenden Schiff einen kurz irgendwo auftauchenden Wal mit Superzoom zu fotografieren, ist definitiv unmöglich. Deshlab haben wir mit Video draufgehalten und auch da feststellen müssen, dass die Filmchen ziemlich wackeln. Trotzdem, im Hintergrund die Kulisse von Tahiti Iti, die schroffen Felsformationen, die komplett in tropisches Grün getaucht und bis zum letzten Quadratmeter bewachsen sind, ist schon beeindruckend genug.
Coconut Radio Sendestation |
Ein Seglerleben ist ja geprägt von vielen falschen Informationen. Einklarieren, Behörden, Wetter, Fischgrößen, Wellenhöhen, Windstärken, etc. unterliegen mehr oder weniger der individuellen Interpretation. Natürlich entstehen so auch viele Gerüchte die sich meistens sogar schneller wie der Wind verbreiten. In Polynesien haben wir dafür einen netten Ausdruck gehört: Coconut Radio. Dabei werden "Informationen" von Kokospalme zu Kokospalme weitergereicht. Wir haben dieses Coconut Radio einmal genauer untersucht und verblüft festgestellt, dass es stimmt. Nur haben in der Zwischenzeit die Kokospalmen auch schon einen evolutionären Schritt gesetzt und sind auf Funkwellen umgestiegen. Daher verbreiten sich Gerüchte jetzt sogar mit Lichtgeschwindigkeit. Nebenan der Beweis.
Hier im Osten von Tahiti haben wir leider kein Internet mehr. Wir werden Ende November wieder in Papeete, der Hauptstadt, zurück sein und dann versuchen, ein paar Fotos und Filmchen nachzureichen.
Es grüßen euch die noch immer unter dem faszinierenden Eindruck dieser gigantischen, majestätischen, friedlichen Tiere stehenden Alchemisten.